LERNORT-Nachrichten Januar bis März 2022

Liebe LERNORT-Gemeinschaft,

jetzt sind ganze drei Monate vergangen seit den letzten LERNORT-Nachrichten. Und vieles hat in dieser Zeit hier gelebt, ist entstanden, hat sich entwickelt.

Hannah und ich sitzen hier vormittags im Büro/Lehrerzimmer, unsere Aufgabe ist die Organisation und Strukturierung all der vielen kleinen und großen Abläufe, Absprachen und Planungen des LERNORTs.

Hier an dieser Stelle ist in den letzten drei Monaten eine anfängliche Entspannung eingetreten:

Die Alltagsabläufe sind jetzt schon in einer wohltuenden Routine angekommen.

Anfangs kamen täglich neue Situationen und Herausforderungen in Form neuer Themen und Aufgaben -schließlich ist das für uns alle das erste mal, dass wir eine Schule auf die Beine stellen – und manches mal fühlten wir uns eher als Jongleur. Dies ist jetzt nur noch ungefähr wöchentlich so. So können wir immerhin auch mal ein paar Tage am Stück wieder an einem Thema dran bleiben. Letzte Woche waren es die Stellenanzeigen für einen neuen Klassenlehrerkollegen ab Sommer, diese Woche ist die Überarbeitung unser Infobroschüre das Hauptthema neben den immer weiter laufenden Alltagsarbeiten.

Doch egal, woran wir gerade arbeiten oder mit was wir gerade mal wieder jonglieren müssen, es ist wunderbar, hier zu zweit arbeiten zu können, sich auszutauschen, sich zu erinnern, sich zu unterstützen. Das geniessen wir sehr.

Ebenso ist es sehr schön, die Kinder hier täglich „so ein bißchen aus der Ferne und doch mitten drin“ mitzuerleben.

Mal ist wildes Leben auf dem Schulhof, seit vielen Wochen sind da in der Pause viele Pferdchen unterwegs, der Sandkasten hat sich in eine riesige Grube mit Bergen ringsum verwandelt, und Beete wurden von den Kindern in Eigeninitiative für den Frühling hergerichtet. Dann wieder ist es hier vor der Bürotür sehr laut – alle Kinder kommen rein, schälen sich aus ihren dicken Klamotten und es ist ein lebhafter Trubel. Und dann ist oft nichts mehr zu hören – die Kinder sind im gelben oder grünen Raum oder auch in der Küche, und sind mit ihren Heften, Geschichten hören, Eurythmie machen und vielem anderen beschäftigt.

Manchmal kann es auch passieren, dass es an der Bürotüre klopft und ein Kind fragt, ob es das Büro auch mit durchfegen soll. Das ist die Zeit, in der die Kinder und Lernbegleiter einmal täglich nach dem Frühstück alles putzen: fegen, saugen, Tisch abwischen, Waschbecken und Toiletten putzen. Danach sieht es richtig sauber, ordentlich und fein aus.

Die Eltern putzen dann in wechselnden Diensten am Wochenende noch einmal alles gründlich durch. Dafür einen herzlichen Dank.

Die Küche:

Schon seit September gibt es täglich ein Frühstück, das Susanne mit den Kindern zusammen anrichtet. Schnittchen und Rohkost, Müsli oder Hirsebrei. Auch das kommt dann mit einem bisschen Zeitverzug hier bei uns im Büro an, wenn jemand uns dann Tee oder leckere Reste vorbeibringt.

Außerdem gibt es jetzt jeden Tag Mittagessen für alle hier vor Ort: Susanne zaubert das jeden Tag, manchmal mit der Unterstützung einer ganzen Gruppe von Kindern, manchmal von Einzelnen, und manchmal auch alleine. Bis vor kurzem haben wir die eigenen Kartoffeln essen können, auch jetzt noch haben wir eigene Möhren, Rote Beete, Pastinaken und Kürbis. In liebevoller Aufmerksamkeit werden alle versorgt. Kommt man zur Essenszeit aus dem Büro, hört man fröhliches aber friedliches Geklapper und Geplapper, und eine Stimmung der Gemütlichkeit ist überall zu spüren.

Bis jetzt ist auch der Grundofen noch fast jeden Tag im Einsatz, morgens verbreitet das flackernde Feuer Gemütlichkeit, bis zum Mittag sind dann die Ofenbänke warm und verbreiten diese Wärme in den Räumen.

In den letzten drei Wochen waren auch die Aufnahmetage für die neuen Erstklässler des nächsten Jahres.

In dieser Zeit waren dann auch nachmittags Kinder und ihre Eltern hier vor Ort zum gegenseitigen Kennenlernen.

Die Epochenabschlüsse mit den Eltern fanden die letzten male trotz Winter immer draußen statt, oben an der Quelle gibt es zwischen Weiden und unter einem großen Haselbusch ein geschütztes Plätzchen, und wenn alle warm angezogen sind, kann es da sehr gemütlich sein.

Wir sind sehr dankbar, dass wir aufgrund unserer kleinen Gruppengröße und dem umsichtigen Handeln aller Beteiligten sehr gut durch die ganze Zeit der Corona-bedingten Einschränkungen der Begegnungen gekommen sind.

Das wird aller Voraussicht nach jetzt leichter werden, die Schulen sind nach Ostern wieder selber für die Hygieneregeln zuständig und damit können diese den Umständen vor Ort einfacher angepasst werden.

Jetzt stehen die Osterferien vor der Tür.

In dieser Zeit werden wohl die letzten beiden Räume hier im Erdgeschoss unserer kleinen Schule gestrichen, das Handarbeitszimmer und die zukünftige Bibliothek.

Die Bibliothek:

Diese soll im letzten Raum hinter den gelben Räumen untergebracht sein. Das Zimmer ist nicht sehr groß, aber es hat eine gemütliche Hochebene, die zum lesen, sitzen, stöbern, sich zurückziehen einlädt. Wir sind gespannt, wie das den Alltag hier für die Kinder bereichern wird.

Wir haben viele Kisten schöner Bücher geschenkt bekommen, sowohl Kinder- und Jugendbücher, wie auch pädagogische und anthroposophische Literatur für die Erwachsenen. Ein Vereinsmitglied steht in den Startlöchern, die Bibliothek dann einzurichten. Jetzt fehlen nur noch Bücherregale. Hat noch jemand welche übrig? Dann meldet euch gerne bei uns.

Gärtner/in gesucht (gefunden)

Gesucht wird außerdem von uns noch ein Gärtner, der hier im LERNORT-Gelände die vorhandene Gärtnerei weiter betreuen, ausbauen und auch eine kleine CSA aufbauen möchte. Wenn ihr jemanden kennt, leitet diese Anfrage gerne weiter.

Außerdem ist zu Beginn der Osterferien wieder die Gesangstherapie-Ausbildung der Raphael-Schule für Gesang und Gesangstherapie hier in den Räumen des LERNORTs zu Gast. Stefanie und Solco Aurig sowie 6 Studenten werden hier eine intensive Zeit mit singen, Bothmergymnastik, forschen und lernen verbringen.

Liebe Grüße
Alexandra Fischer

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