Für Partizipation, Vielfalt und Demokratie

Unser Anliegen ist ein respektvoller und achtsamer Umgang miteinander. Wir möchten diese Achtung und die Wertschätzung eines jeden Schulmitglieds vor der Individualität des Gegenübers fördern und stärken. Diversität und Inklusion prägen unser Schulleben. Wir leben und üben ein partizipatives, weltoffenes, vielfältiges, bejahendes, demokratieförderndes und tolerantes Miteinander – das ganze bunte Leben mit allen Höhen und Tiefen.

Entsprechend ist in unserem täglichen Zusammenleben kein Platz für extremistische oder nationalistische Bestrebungen: wir leben unsere demokratischen Grundwerte vor. Politisierte, extremistische, insbesondere rechtsextreme und ausgrenzende Haltungen, finden hier keinen Raum.

Wir distanzieren uns darüber hinaus ausdrücklich von jedem rechten Gedankengut sowie der Gruppierung der Völkischen Siedler.

Hier kann man weiterlesen, auch, wie wir diese Werte in unserem Alltag leben.

Wir leben Respekt, Toleranz und Miteinander

Für unser Miteinander ist es vollkommen irrelevant, welche Herkunft, körperlichen Merkmale, Religion, Sexualität, Geschlecht, Alter, soziale Herkunft, politische Weltanschauung jemand hat oder aus welchem Hintergrund der Mensch stammt. Es liegt uns fern, irgendjemanden auszugrenzen.

Das Bewahren dieser Werte kann auch von uns erfordern, uns scharf abzugrenzen, wie wir es zum Beispiel weiter oben im Text tun. All die Unterschiede, die bei uns leben und gelebt werden, können Herausforderungen für das gemeinsame Alltagsleben mit sich bringen, denen wir uns dann nach bestem Vermögen stellen: Unser tägliches Bemühen ist, jede und jeden Einzelnen* schnellstmöglich wieder einzuweben, der aus dem friedlichen Miteinander herausgefallen ist, zum Beispiel wenn es irgendwelche Streitereien gibt. Denn Lernen kann nur, wer sich sicher und geborgen fühlt!

Wir leben kulturelle Vielfalt

Wir freuen uns an jedem, der zur Vielfalt auf allen Ebenen in unserer Schule beiträgt. Wir stehen für Völkerverständigung und lebendigen Austausch der Kulturen. Im Alltag lassen wir zum Beispiel in unseren Morgenkreisen die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe in Erscheinung treten, indem wir gemeinsam in den Muttersprachen der Schulmitglieder und unseren Fremdsprachen die anwesenden Kinder zählen. Bisher haben wir auf Englisch, Deutsch, Spanisch, Niederländisch und Hebräisch gezählt – und freuen uns auf alle Sprachen, die noch dazukommen!

Wir leben demokratische Grundsätze

Es ist uns wichtig, die Kinder an demokratisches Denken heranzuführen. So beziehen wir sie bei Entscheidungen mit ein oder geben auch mal Prozesse in ihre Hände. Zum Beispiel erarbeiten sie sich selber die Regeln für Spiele auf dem Schulhof unter Berücksichtigung der Schwächeren – und verpflichten sich selbst, sich daran zu halten. Auf diese Weise erfahren die Kinder Mitbestimmung und erringen Problemlösungskompetenzen. Im Hintergrund bewegen wir dabei immer die Frage: Wie wollen wir zusammenleben?

Wir beziehen die Kinder partizipativ in vielfältige Tätigkeiten mit ein, die sonst in den Händen der Erwachsenen liegen, wie zum Beispiel das Kochen des gemeinsamen Mittagessens oder das Putzen der gemeinsam genutzten Räume. Dies stärkt nebenbei auch das Gemeinschaftsgefühl und die Selbstwirksamkeitserfahrung. Zum Beispiel durch wechselnde altersgemischte Angebote kommen die Kinder in verschiedensten Konstellationen zusammen. Dabei lernen sie, einander so zu akzeptieren, wie sie sind – und nicht zuletzt ethisch-moralische Haltungen zu entwickeln.

Wir leben Chancengleichheit und Inklusion

Chancengleichheit und Ausgrenzung/Diskriminierung schließen sich gegenseitig aus. Gelebte Chancengleichheit verringert den Nährboden für Ausgrenzung. Wir unterstützen die Kinder darin, Verschiedenheit als Bestandteil der menschlichen Vielfalt zu begreifen und dieser mit Wertschätzung und Anerkennung zu begegnen. Dies ist für uns gelebte Inklusion.

Das bedeutet für uns:

In Bezug auf die handfeste Umgebung…
….gehört für uns zu Chancengleichheit und Inklusion unbedingt, Bedingungen zu schaffen, die es möglichst allen ermöglichen, eine passende Lernumgebung zu finden.
Das bedeutet nicht nur, dass wir uns bemühen, bauliche Barrieren möglichst gering zu halten oder, wenn nötig, aus dem Weg zu räumen. Auch weniger offensichtliche Umstände können das erfolgreiche Lernen einschränken. So greifen wir zum Beispiel auf verschieden hohe Sitzmöbel und Tische zurück, um ein möglichst passendes Lernsetting zu gestalten.

In Bezug auf die Unterrichtsabläufe…
… bedeuten Chancengleichheit und Inklusion für uns, dass wir berücksichtigen, dass nicht jedes Kind eine gleich lange Aufmerksamkeitsspanne hat oder gleich lange stillsitzen kann. So gibt es für Kinder, die es nicht schaffen, den ganzen Unterricht mitzumachen, nach Absprache die Möglichkeit, stattdessen andere sinnvolle Tätigkeiten aufzunehmen (wie Mithilfe in der Küche, im Gemüsegarten, auf dem Hof, etc.). Auch ist es möglich, dass Kinder ihren Fortschritten entsprechend zeitweise für bestimmte Themenblöcke die Klasse wechseln, zum Beispiel wenn ein Kind Nachholbedarf hat oder den den anderen Kindern voraus ist.

In Bezug auf Hierarchisierung…
… die in unseren Leben oft unbemerkt allgegenwärtig ist, hat gelebte Chancengleichheit für uns zur Folge, das wir die Kinder in der Form einer Gesamtschule unterrichten – und mindestens bis zur neunten Klassenstufe auf Schulnoten verzichten. Dies wirkt dem in unserer Gesellschaft immer stärker werdenden Konkurrenzdruck entgegen.

In Bezug auf Kenntnisse und Kompetenzen…
… bringt Chancengleichheit für uns mit sich, dass wir nicht nur auf einseitig erworbenes Wissen setzen, sondern den Prozess beachten, den ein jedes Kind auf seinem Weg durch unsere Schule durchläuft. Wir fördern das Erwerben von handwerklichen Fähigkeiten und die Entwicklung des Verantwortungsgefühls durch das Durchführen von sinnvollen Tätigkeiten. Beispiele hierfür sind die Versorgung unserer Nutztiere oder der Anbau unseres hofeigenen Gemüses für die Schulküche.
Wichtige Kompetenzen, um mit Zivilcourage die eigenen und die Rechte Anderer zu vertreten zu können, sind zum Beispiel auch die Fähigkeit, vor Menschen zu sprechen sowie Moderations- und Präsentationkompetenz. Dies üben wir von Anfang an: Ab der zweiten Klasse spricht zum Beispiel jedes Kind wöchentlich vor der Klassengemeinschaft seinen Zeugnisspruch – und als Klassengemeinschaft gibt es regelmäßige Auftritte vor der Schulgemeinschaft.

* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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